zuerst erschienen auf dem BLOG der Roten Hilfe und dem Ermittlungsausschuss Leipzig.
Aktuell laufen die Ermittlungen zu den Angriffen auf Faschos in Budapest im Februar 2023, am Rande des „Tages der Ehre“, einem jährlich stattfindenden Nazievent.
Diese Ermittlungen führen nicht nur die ungarischen, sondern, wie mit den Hausdurchsuchungen am 15.03.2023 publik wurde, auch deutsche Behörden. Um ein Hauptverfahren eröffnen zu können, benötigen die Behörden Informationen. Deshalb möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es dadurch vermehrt zu Anquatschversuchen kommen kann. Beschäftigt euch mit dem Thema! Es gibt Infomaterial der Roten Hilfe und viele Ortsgruppen veröffentlichen Berichte, die Genoss*innen nach Fällen publik gemacht haben.
Falls ihr angequatscht werden, gilt grundsätzlich: Es ist nicht eure Schuld! Ihr habt nicht unbedingt etwas falsch gemacht; dennoch ist es ratsam zu überlegen, wie sie auf euch gekommen sind, um eure Strukturen zu schützen. Deshalb solltet ihr darüber reden, wenn ihr angequatscht werdet und in die Sprechstunde der Roten Hilfe und des EA kommen, damit wir uns zusammen einen Umgang damit überlegen können.
In der Situation eines Anquatschversuches selbst gilt es erst mal Ruhe zu bewahren. Du wurdest vermutlich überrumpelt, also versuch die Kontrolle zurückzugewinnen. Merke dir, von welcher Behörde sie kommen (Verfassungsschutz/ Staatsschutz, …) und präge dir die Details der Personen und der Situation ein. Fang keine noch so kleine Diskussion mit ihnen an. Versuche nicht, extra schlaue Fragen zu stellen, um etwas herauszukriegen. Unserer Erfahrung nach lügen sie ständig, um an Infos zu kommen. Deshalb: Beende die Situation so schnell es geht. Schreibe danach ein Gedächtnisprotokoll.
Mach keine Aussagen. Anna & Arthur haltens Maul!