Gefunden auf Indymedia.org
https://de.indymedia.org/node/321867
Gestern haben wir dem Italienischen Konsulat in Bern mit Bannern, Flyern und Redebeiträgen einen Besuch abstestattet, um lautstark die Freilassung von Gabriele zu fordern, den die Bullen in Mailand verschleppt haben und der nun auf seinen Auslieferungsprozess nach Ungarn wartet.
Wir fordern die Freilassung unseres Genossen Gabriele!
In der Nacht von Montag auf Dienstag entführte die Polizei in Mailand unseren Freund Gabriele und brachten ihn in das Gefängnis San Vittore. Er ist Beschuldigter von Angriffen auf Neonazis im Zuge des „Tag der Ehre“ in Budapest. Derzeit wartet er auf seinen Auslieferungsprozess!
Haftbedingungen in Ungarn sind untragbar
Bereits seit Febrauar sitzen zwei weitere junge Menschen im Kontext dieser antifaschistischen Aktionen in Ungarn ohne einen Urteilsspruch in U-Haft. Diese berichten von unhaltbaren hygienischen zuständen in den Gefängnissen. Die medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet und es wird ihnen vewehrt, Kontakt zu Freund:innen und Familie zu haben. In Medien wird immer wieder über die überfüllten Gefängnisse in Ungarn berichtet. Da diese Zuständen untragbar sind, fordern wir: keine Auslieferung nach Ungarn!
Hintergründe zum Tag der Ehre
Seit 1997 versammeln sich Neonazis am 11. Februar in der ungarischen Haupstadt zum sogenannten „Tag der Ehre“, der an den Ausbruchsversuch der belagerten Nazi-Truppen im Jahr 1945 erinnert. Dieser zutiefst geschichtsrevisionistische Tag zieht jedes Jahr tausende prominente und gewalttätige Neonazis an. Der Initiator dieser Veranstaltung, István Győrkös, wurde 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er einem Polizisten in den Kopf geschossen hatte. Die Neonazis die dort angegriffen wurden, sind sehr gefährliche Menschen und keine Opfer, wie es in den Medien dargestellt wird!
Unter der rechten Regierung Ungarns sind alle Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzen bedroht. Die Repressionen gegen emanzipatorische Bewegungen nimmt europaweit zu: Immer härter werdende Angriffe des Staates vor dem Hintergrund einer immer stärker werdenden Rechtsentwicklung. Doch dass die große, drohende Gefahr für die Gesellschaft durch „linksextreme Schlägertrupps“ ein einziger Schwindel der zornigen Polizeibehörden ist, müssen wir entlarven! Denn Antifaschismus ist keine Gefahr für die Allgemeinheit!
Wir stehen zusammen und fordern die Freilassung von Gabriele, Tobias und Ilaria!
Keine Auslieferung nach Ungarn!
Freheit für alle Antifaschist:innen!