Dieser Text erschien zuerst auf indymedia. Wir spiegeln ihn hier aufgrund des direkten Bezuges.
Es gibt Neuigkeiten aus der Eichendorffstraße, wo am 15.03.2023 eine Hausdurchsuchung stattgefunden hat. Diese stand im Kontext des Verfahrens gegen Antifaschist*innen, die in Budapest Neonazis angegriffen haben sollen. Die Cops haben das Haus nach einer mutmaßlich flüchtigen Person abgesucht.
Wie sich nun herausstellte, gab es am Tag zuvor verdeckte Videoaufnahmen unserer Haustür seitens der Cops, auf denen sie die Person identifiziert haben wollen. Wie sich nun herausstellt handelte es sich hier um eine Verwechselung mit einem Bewohner des Hauses. Ob es sich bei den Kameraufnahmen um eine Observation oder eine fest installierte Kamera handelt und wie lange diese dort stationiert war (oder immer noch ist) wissen wir nicht. Ebenso wenig kennen wir den Grund für diese Maßnahme. Klar ist nur, dass sich die Cops daraufhin mündliche Durchsuchungsbeschlüsse für mindestens zwei der Wohnungen in dem Haus besorgten und diese am 15.03. mit einem brutalen SEK-Einsatz vollstreckten.
Die Begründung für die Beschlüsse erhielt die Polizei, weil mindestens zwei Personen, die hier wohnhaft sind, sogenannte „Kontaktpersonen“ zu einem Beschuldigten aus dem Budapest-Verfahren sein sollen. Dabei geht es zum einen um einen Briefkontakt vor 7 Jahren zu einer damals inhaftierten Person. Zum anderen soll eine andere Person das DOK-Filmfestival in der Jugendstrafanstalt Regis besucht haben, was wiederum als Besuch bei dem selben Inhaftierten gewertet wird.
Dabei ist für uns klar: Inhaftierte Genoss*innen und Freund*innen zu unterstützen, ihnen zu schreiben und sie zu besuchen ist unser Ausdruck der Solidarität mit ihnen und auch wenn es für Staat und Behörden wieder nur ein neuer Grund ist, um uns zu kriminalisieren, werden wir damit niemals aufhören! Sollen sie daraus machen, was sie wollen.
Wir stehen hinter allen verfolgten Antifaschist*innen und senden Grüße an die Inhaftierten und Gesuchten!
gezeichnet:
einige Bewohner*innen des durchsuchten Hauses in der Eichendorffstraße im Leipziger Stadtteil Connewitz
zum ersten Artikel der angesprochenene Hausdurchsuchung